Dass es beim Vierwaldstättersee Kanu-Marathon nicht ausschliesslich darum geht, als Schnellste oder Schnellster die Ziellinie zu überqueren, ist bestens bekannt. Bei der diesjährigen Austragung Ende September kamen neue Preise dazu, die genau diese etwas anderen Leistungen würdigen sollen.

Zum einen gewannen Thomas mit Franziska Berger den Video-Wettbewerb. Ihr Video ihrer Vorbereitung im Mittelmeer generierte am meisten Likes auf Facebook und brachte den Kanusport einem beiteren Publikum näher. Verständlich, die Bilder sind einmalig, aber schaut selber rein: Facebook-Video 

Als Preis durfte Thomas ein neues Paddel aus Karbon, gestiftet von der Kanuwelt Buochs, entgegennehmen.

Dank der Massageliege zur Halbmarathon-Teilnahme

Zum anderen erhielt Andrea Seiler den «Iheimisch-Preis» vom Hotel Seerausch in Beckenried. Die Krienserin hat eine ganz spezielle Geschichte, die wir nachfolgend etwas näher beleuchten wollen. In ihrer Kindheit erlitt sie wegen eines schweren Verkehrsunfalls ein Schädel-Hirntrauma. Dieses schränkte sie in ihren sportlichen Fähigkeiten ein, konnte aber ihre Freude an der Bewegung nicht eindämmen: Täglich trainiert sie mit den Rettungsschwimmern im Hallenbad, dazu kommen Fitnesstrainings und vor rund drei Jahren hat sie auf eine etwas spezielle Weise die Faszination fürs Kanufahren entdeckt: «Mein Masseur sagte mir, ich solle mal in ein Kajak steigen; die Sportart sei nicht nur unglaublich schön, sondern man benutze dabei auch beide Hirnhälften», erzählt Andrea.

Mittlerweile gehört sie einer Trainingsgruppe des Kanuclubs Nidwalden an. In dieser trainiert sie zwei mal wöchentlich und wie sie sagt, fühle sie sich bestens integriert: Ihre Behinderung spiele dort überhaupt keine Rolle. Das bewies sie auch an der diesjährigen Teilnahme am Kanu-Marathon; die 21km bewältigte sie trotz rauen Bedingungen unter drei Stunden. Für uns vom Organisationskomitee war das der Grund, dass Andrea den Gutschein vom Hotel Seerausch gewinnt – dort kann sie wunderbar auf den Vierwaldstättersee blicken und ihr Rennen nochmals Revue passieren lassen. Andrea schaut aber nicht nur zurück, sondern denkt auch schon an ihre nächste Teilnahme: «Beim Marathon im Herbst 2019 bin ich sicher auch wieder am Start. Ich will dann in einem schnelleren, kippligeren Boot paddeln.» Dafür wünschen wir ihr jetzt schon: gutes Gelingen.