Neben den Siegern erhalten am Kanu-Marathon Vierwaldstättersee zusätzlich andere Leistungen eine Würdigung. Der beliebte «Iheimisch»-Preis ehrt herausragende Leistungen aus der Region. «Ob das eine herausragende Leistung war?», fragt Preisträgerin Anita Dönni rhetorisch. «Einen Marathon haben schon viele vor und werden noch viele nach mir schaffen.»

Für sie persönlich, sei das aber schon eine enorme sportliche Leistung und eine grosse Herausforderung, sagt die einzige weibliche Schweizer Marathonteilnehmerin. Diese Herausforderung wird belohnt: Der «Iheimisch»-Preis beinhaltet einen Gutschein des Hotel Restaurants «Seerausch». Mit Blick auf die Marathonstrecke des Vierwaldstättersees kann Anita ihren Kalorienhaushalt wieder füllen.

Zwei Tage vor dem Rennen fällt der Entscheid
Das hat die Kanutin des Kanuclubs Nidwalden hoch verdient, Anita paddelte in dieser Saison fast täglich. Bewusst habe die 50-jährige Ennetbürgerin längere Strecken am Stück absolviert. Denn die 42 Kilometer hätten sie seit einem Jahr gereizt, erzählt Anita; bisher startete sie immer über die Halbmarathondistanz. «

Ich habe seit letztem Herbst überlegt, ob ich den Marathon schaffen könnte.» Und sie überlegte lange. Zwei Tage vor dem Rennen dann der Entschluss: «So viele Trainings habe ich gemacht, wenn ich es je schaffen könnte, dann dieses Jahr.»

«Bei Rennhälfte in Gersau fragte ich mich ernsthaft was und für was ich das mache.» Anita Dönni

Anita bereut es nicht – trotz Schwächephasen. «Bei Rennhälfte in Gersau fragte ich mich ernsthaft was und für was ich das mache.» Allein unterwegs, weit entfernt am Horizont ein Stand-Up-Paddler – uneinholbar für die Kajakfahrerin. Die Wendeboje in Brunnen: nirgends auszumachen.

Durchhaltewille und auf die Zähne beissen
Trainingsfleiss und die Erfahrungen anderer halfen ihr: «Durch vorgängige Gespräche mit anderen Marathon-teilnehmenden wusste ich, dass Schwächephasen dazugehören.» Dank den Trainings habe sie auch die Bestätigung gehabt, dass sie die ersten 30 Kilometer sicher meistert. Sie wusste: Die letzten zwölf schaffe sie mit Durchhaltewille und auf die Zähne beissen. Diese gingen dann einfacher als gedacht: «Zu wissen, dass so viele Kilometer schon hinter mir liegen, und dass ich nur noch ‘heimwärts’ Richtung Ennetbürgen paddeln muss, dieses Gefühl trug mich fast ins Ziel.»

Dort dann riesige Freude, dass sie die Herausforderung meisterte. Für Anita ist klar: «Natürlich bin ich nächstes Jahr wieder dabei.» Ob es 21 oder 42 Kilometer werden, lässt sie aber offen. Für Nachahmer gibt sie Tipps: Ein Marathon sei immer eine Kopfsache, da mache sich der Trainingsfleiss bezahlbar. Das Wichtigste aber: «Die Freude am Paddeln nicht vergessen!»

Bilder: Neil Smorthit; Text: Fabio Wyss