Im Hafen von Buochs startete am Samstag der vierte Vierwaldstättersee Kanumarathon. Mit 177 Startenden freuten sich die Organisatoren über einen neuen Teilnehmerrekord – und dies trotz einigen Turbulenzen.

“Noch eine Minute bis zum Start”, rief der Starter in den ruhigen Vierwaldstättersee hinaus. So viel Geduld brachte die noch nie dagewesene Schar von Kanuten, Stand-Up-Paddles und Grossbooten mit bis zu zehn Paddlern dann aber nicht auf. Kurz darauf legten die Wassersportler los. Sie stellten sich der Herausforderung, über 21km oder 42km zu paddeln. Dieser Herausforderung kam ein weiteres Erschwernis dazu: Kurz nach dem Start zog eine starke Bise auf, die nicht nur kalte Temperaturen, sondern auch hohe Wellen brachte. Trotz diesen rauhen Bedingungen zogen die meisten Wettkämpfer durch. Mehr noch: Mit 177 Startenden bescherten sie den Organisatoren einen neuen Teilnehmerrekord.

Zufriedene Teilnehmer, trotz Improvisation

Die rund 50 Freiwilligen des KC Nidwalden wurden vom misslichen Wetter aber auch auf die Probe gestellt: Während des Rennens mussten sie kurzfristig die Marathonstrecke abändern, da es in Brunnen fast meterhohe Wellen hatte. Einzelne Athleten schafften es zudem nicht mehr ins Ziel und mussten mit Motorbooten abgeholt werden. Der Rennleiter Reto Wyss zieht trotzdem eine positive Bilanz: “Wir sind eine Outdoor-Sportart, wir waren glücklicherweise auf alle Wettervarianten vorbereitet und konnten schnell handeln. Am Schluss zeigten sich alle Teilnehmer zufrieden – das ist das wichtigste.”

Eine herausragende Leistung neben dem Podium

Siegreich gestaltete Annalena Kuttenberger ihr Rennen im Damenfeld über die Marathonstrecke. Bei den Herren kam es wie in den letzten Jahren schon zu einem engen Kampf. Hier gewann Matthias Fluri aus Mammern vor dem Luzerner Linus Bolzern und Daniel Berger vom ESV Lok RAW Cottbus. Die Einerfahrer profitierten von der Welle des schnellen Zweiers und Seriensiegers vom ECST Raunheim 2000 mit Volker Seibel und Thomas Klemm. Sie überquerten in einer Zeit von 3:28:59.60 als erstes Marathon-Boot die Ziellinie. Auffallend ist die steigende Anzahl SUP’s. Die Sieger heissen: Peter Tritten (Marathon), Lauren Guyout und Tanja Eckert (Halbmarathon).

Am kürzesten im Einsatz stand an diesem Samstag 29. September Gernot Willscheid. Er gewann das Feld im Kajak-Einer Halbmarathon mit über 50 Startenden. Dafür brauchte er nur 1:48:32:38. Sein Pendant bei den Damen heisst: Sabine Eichenberger. Die Schweizer Kanukoryphäe blieb knapp über zwei Stunden und entschied das Damenfeld mit rund 20 Paddlerinnen für sich. Dass nicht nur Podiumsplätze ehrwürdig sind, bewies die 28-jährige Andrea Seiler: Sie meisterte trotz eines schweren Unfalls und einem dadurch erlittenen Schädel-Hirntrauma die Halbmarathonstrecke. Sie gewann dafür den “Iheimisch”-Preis gestiftet vom Restaurant Seerausch.